(Achtung - Smalltalk !)
Hallo, liebe Linuxmuster-Kollegen/Innen -
habe gerade ein Erlebnis der dritten Art gehabt: Ich fahre an meinem Rechner mein Linux hoch (es tummeln sich diverse Linuxe und ein Windows 10 auf einigen Festplatten), arbeite ein bisschen und komme zwei Stunden später wieder an meinem Rechner vorbei, der in der Zwischenzeit angeschaltet blieb.
Merkwürdigerweise rasselt das Festplattenlaufwerk leise vor sich hin, so, als hätte ich Baloo nicht deaktiviert…hm…ich blicke auf mein Synchronisationssymbol für die cloud und sehe, dass hier fleißig synchronisiert wird…aber was denn ?
Mal nachsehen: Ein Rechtsklick auf das insync-Fenster zeigt, dass ich gerade mal wieder 400 Dateien im Papierkorb von Google versenkt habe.
Moment - wieso das ?
Zur Erklärung:
Ich synchronisere ein Terabyte Datenvolumen mit Google. Aber weswegen diese große Löschaktion ?
(Es wird sich erst einige Minuten später herausstellen, dass mittlerweile 27413 Dateien gelöscht waren).
Also erstmal Insync stoppen und nachsehen.
Mist !
Ich gehe in meinen Cloud-Ordner (lokal). Anstatt meiner gewohnten Verzeichnisse sehe ich das Root-Verzeichnis einer Linux-Installation mit /boot, /etc, … usw.
WO IST DIE PARTITION ?
Normalerweise wird bei mir /dev/sdb5 als riesige Datenpartition einer 3-Terabyte-HD an /home/cgsman/ gemountet.
Ein fdisk -l ergibt, dass ich mittlerweile Familienzuwachs bekommen habe: Statt 6 habe ich nunmehr sieben Partitionen auf der Platte. Und auf /dev/sdb6 findet sich das, was einmal /dev/sdb5 war.
Ich atme auf, korrigiere die fstab und freue mich auf das verwirrte Gesicht meines Synchronisations-Programms, das nun wieder alles zurückdrehen muss…
Was war passiert ?
Nun, ich hatte vorgestern Nacht unvorsichtigerweise Windows 10 sein letztes Update erlaubt, das so genannte “creators update”. Jetzt weiß ich auch, warum es so heißt: Es createte bei mir ein völlig neue Partition ZWISCHEN die anderen - eigentlich eine Riesen-Sauerei ! Daher wurde aus /dev/sdb5 /dev/sdb6 - ein recht herber Eingriff in die Strukturen meines Rechners. Da kann es mich auch nicht so ganz trösten, dass ich - wenn es nicht aufgefallen wäre - eine tadellose Kopie einer weiteren Linux-Installation in der CLoud vorgefunden hätte - sozusagen als kleine “Wiedergutmachung” für jede Menge gelöschter wichtiger Daten.
Ob ich ein backup gehabt hätte ?
Klar…
Gruß
Christoph Günschmann