Erfahrungsberichte zur Einführung von LMN

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Erfahrungsberichten, Argumenten und Informationsmaterial, um die Entscheidungsträger meiner Kommune sowie Schulleitung und Lehrerkollegium für das Linuxmuster-Projekt zu begeistern.

Hintergrund meiner Frage ist, dass die Schüler-PCs an der Grundschule meiner Kinder aktuell noch auf Windows XP laufen.

Wie ist das bei euch gelaufen? Wer wurde wie ins Boot genommen bei der Einführung von LMN? Geht man besser über die Lokalpolitik, über die Verwaltung des Schulträgers oder über die Schulleitung?

Meine Wunschvorstellung wäre eine schrittweise Einführung, bei der z.B. nur die Schüler PCs auf Linux portiert würden. So könnte sich jeder ein Bild davon machen und das System anfassen. Dafür bräuchte ich jedoch schon die Unterstützung der Verwaltung, um das Netz aufteilen zu können.

Bin dankbar für Tipps und Berichte, was gut funktioniert hat, über pädagogisch-technische Gesamtkonzepte, fertige Präsentationen oder einfach alles, was ich nicht neu erfinden muss.

Beste Grüße
Christian

Hallo Christian,

am Besten ist es eine Testinstallation hinzustellen und das Kollegium vor Ort ausprobieren zu lassen.

Mein Vorschlag wäre eine Version linuxmuster 6.2 mit allen Features (auch mit WLAN) zu installieren und ein paar Clients mit Linux zu betreiben.

Wenn das gut läuft, dann sollte der Erweiterung auf alle Rechner nichts im Wege stehen.

Wenn Du mal schreibst (gern per PN) wo die Schule ist kann man ggf. über eine Unterstützung vor Ort reden.

Gruß

Alois

Hallo Christian,

Wie ist das bei euch gelaufen? Wer wurde wie ins Boot genommen bei der
Einführung von LMN? Geht man besser über die Lokalpolitik, über die
Verwaltung des Schulträgers oder über die Schulleitung?

es kommt sehr darauf an wer „das Sagen“ hat.
In manchen Schulen regelt das die Kommune, in manchen bestimmt das
einfach der Schulleiter und oft gibt es auch einen Netzwerkadmin vor
Ort, der das irgend wann in die Hand nimmt und Kommune, Schulleiter und
KOllegium sagen:
„der kennt sich aus, das wird schon richtig so sein“ oder sowas ähnliches.

Du mußt also erstmal sondieren, wer hier wie aufgestellt ist.

Meine Wunschvorstellung wäre eine schrittweise Einführung, bei der z.B.
nur die Schüler PCs auf Linux portiert würden.

Wenn du es „sanft“ willst, dann stell den Server um aus lmn und lass die
Clients erstmal bei Windows (dann halt Windows 10).
Viele Menschen bekommen mächtig Ausschlag, wenn man ihnen Windows weg nimmt.
Dann kommt die neue Lösung auch erstmal mit einer großen Verbesserung
(für die KOllegen): aus XP wird endlich win10 …

Direkt auf linux am Client umstellen würde ich nur, wenn ich dafür eine
Bereitschaft im Kollegium feststellen könnte.

LG

Holger

Hallo Christian,

Das sehe ich anders! Die Argumentation: WinXP ist sicherheitstechnisch ein Albtraum (Schule als Botnetz und Hilfswerkzeug für Angriffe auf andere, also nicht nur für die Schule ein Problem, sondern für alle Internetnutzer!), stell denen ein topaktuelles, sicheres System hin, ohne Lizenzkosten für Windows und MSOffice. Wenn man ein bisschen bescheißen will, nimmt man ein Theme im Windows-Look, dann bemerken manche den Wechsel vielleicht gar nicht…
Aber statt da erst Win10 einzuführen (und die Lizenzgebühren MS in den Rachen zu stopfen), würde ich die Gelegenheit gleich beim Schopfe packen, sonst kommt man von der Droge nicht mehr los! Wir sind damals (vorm Supportende 2014) auch von XP auf Ubuntu gewechselt.
Was für ein OS auf dem Server läuft, interessiert die Kollegen doch nicht die Bohne. Hauptsache, sie können Dateien speichern, surfen und drucken.

Grüße,
Stefan

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Vielen Dank für die Tipps.

Ich sehe es auch wie Stefan. Mit einem Fingerschnip habe ich den Status quo modernisiert. An der Grundschule werden die Schüler-Rechner hauptsächlich für Firefox und LibreOffice verwendet. Die Anforderungen sind also momentan noch recht gering.

Als nächsten Schritt sollen Laptops an die Lehrer ausgegeben werden. Die könnte man vorerst mit Win10 ausstatten, um sich den Unmut zu ersparen. Perfekt wäre es, das Kollegium von dem neuen System zu überzeugen und dann zu argumentieren, dass das zur Verfügung stehende Budget jetzt für nackte Win10 Lizenzen ausgegeben werden kann oder für eine WLAN-Infrastruktur, Email-Adressen für die Lehrer, eine Nextcloud etc.

Jetzt muss ich erstmal Kontakt mit dem Administrator der Verwaltung aufnehmen und sondieren, wie er zu der Idee steht. Die Rektorin - bzw ihr Mann - ist recht aufgeschlossen.

Grüße Christian

Hm, danke erstmal für die Tipps.

Hatte ein wenig auf Beispielkalkulationen zum Thema Kostenersprarnis gehofft: was kostet eine win10-Lizenumz mit Office, wie länger hält die Hardware den Anforderungen des Betriebssystem stand, Kosternersparnis, weil weniger Dienstleister eingesetzt werden…

Ansonsten würde ich mal eine Präsentation erstellen, die als Blaupause zur Kommunikation der LMN Vorteile verwendet werden kann. Diese könnte ja auch on der Gemeinde aktualisiert und erweitert werden und auf der Homepage ausgestellt.

Wundert mich nur, das es sowas noch nicht zu geben scheint.

Grüße
Christian

Hallo Christian,

eine Präsentation gibt es. Sie ist nur etwas lang (45 Minuten).

Bei der Kalkulation kannst Du auch die Kosten für die Installation in Betracht ziehen. Die Unterschiede sind nicht unerheblich. Ich habe gehört dass ein Mitbewerber pro Raum 12000 € für die Installation eines Raumes haben will (nur die Installation, keine Hardware).

Die Mitbewerber setzen meist auf einen kommerziellen Virtualisierer. Der erzeugt erneut Kosten (Lizenzgebühren). Außerdem darf der kommerzielle Virtualisierer nur auf zertifizierter Hardware installiert werden was wiederum die Kosten erhöht.

Zu Bedenken wäre auch, dass in einer Windows Umgebung jeder Pups extra zu bezahlen ist (Login am Moodle über den Schulserver, OpenVPN in die Schule). Die vorgenannten Dienste sind bei lmn Systemimmanent.

hier:

kannst Du Dir die Präsentation ansehen.

Gruß

Alois

Dieses Argument würde ich nicht (oder maximal am Rande) verwenden. Open Source Lösungen sind i.d.R. nicht unbedingt billiger als die kommerziellen Produkte. Die Kosten liegen nur woanders.

vG Stephan

Hallo Stephan,

ich weiß nicht wo anders die Kosten liegen sollen. Ich betreue ein paar Lmn-Schulen. Wenn ich davon leben müsste wäre ich arm wie eine Kirchenmaus. Arbeit gibt es nur, wenn eine Änderung ansteht, ansonsten gibt es wenig zu tun, entstehen demzufolge auch wenig Kosten.

Gruß

Alois

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