Ella jetzt mal von "Profis"

Ich bin absolut für Modularität. Der durchschnittliche Lehrer-Admin wird sich aber nicht in all diesen Bereichen eine eigene Kompetenz aufbauen können. Ohne eine einfache Basis (die der Experte dann nach Belieben verfeinern und ausbauen kann, das ist ja das Schöne an offenen Systemen) kann ein Schulserver wie Linuxmuster dann keine offene Alternative zu dem oben skizzierten Microsoft-Horrorszenario sein.

Hi Andreas72,
wir schweifen zwar ab, aber der Absatz sollte Motto sein: Die Doku (für die ich mich verantwortlich fühle) muss ebenso sein: einfach für die Basisfeatures, für den 0815-Lehrer und den Experten Handwerkszeug bieten. Beides ist momentan im beta-Status.

VG, Tobias

Wobei man hier ja auch einfach sagen könnte, dass unterschiedliche „Kunden“ unterschiedliche Bedürfnisse haben. Und nur Microsoft sich herausnimmt, einfach mal zu behaupten, dass ihre Lösung die ist, die jeder zu wünschen hat.

Ich halte mal entgegen: ich wünsche mir bzw. ich brauche offene, verbindliche Standards.
Ups, Microsoft ist raus.

Davon abgesehen stimme ich zu - mit öffentlichen Geldern auf Wunsch Funktionen zu programmieren, wäre wirklich mal ein „neuer“ Gedanke (ho ho). Aber so ticken Entscheider eben (derzeit) nicht…

Ganz allgemein: Kompetenz (egal ob intern oder extern) ist nun mal nicht billig zu haben. Ich habe 10 Jahre „gelernt“. Eine mühsame Dauer-Fortbildung. Und ich würde sagen, so langsam (seit 2 Tagen 500MBit) haben wir so etwas wie die „eierlegende Wollmilchsau“. Und ich sehe KEINEN (!) Weg, wie so etwas in dieser Form über einen externen Anbieter oder gar zentral realisiert werden könnten.

Sie können mir gerne irgendwann mit Iserv, EllaNds oder sonst einer Lösung kommen und ich lehne mich zurück und mache andere Dinge, die ich mag. Aber so lange mir keiner etwas demonstriert, wo mir die Kinnlade herunterklappt, bleibe ich mal bei der Haltung: Kompetenz an die Schulen und eine verteilte Lösung (die man ja bei Bedarf wunderbar vernetzen kann). Man stelle sich ein Landes-Moodle-Modul vor, bei dem markierte Inhalte landesweit geteilt werden können… Auf Knopfdruck kann man das in andere Formate umwandeln. All das wäre wahrscheinlich recht leicht zu realisieren, muss man halt wollen…

Viele Grüße
Thomas

Hi zusammen,

anderer Ansatz:

hat jemand Lust sich hier einzubringen? z.B. im Namen des Vereins? Auch wenn die Zielsetzung „Rettung des Internets“ nicht sofort was mit dieser Monopolella zu tun hat, hat es zwei Vorteile:

  • es greift in die Politik ein
  • es fehlt dort bislang ein Vertreter der Bildungslandschaft so weit ich das übersehen kann

Und am Ende finde ich es gar nicht so weit hergeholt: Mit Ella for Workgroups legt die Landesregierung ein politisches Zeugnis ab für proprietäre und hermetische Ökosysteme, für ein geistiges Einsperren kommender Schülergenerationen auf Jahre (digitale Unmündigkeit), für Abhängigkeit von global playern - das sind alles Netzpolitikthemen, die mit unseren Schülern das Internet gleich mitformen: nämlich zu weniger Transparenz, weniger Vielfalt, weniger Mündigkeit.

Ich weiß: Peter Altmaier als Keynote-speaker zu ertragen ist schon harter Tobak. Das muss man sich gut überlegen.

VG, Tobias

Hi zusammen,

eins in dem Zusammenhang muss doch noch sein

Unsere Vorstellung: Der Staat agiert als proaktive Plattform mit Rechtssicherheit. Über offene Schnittstellen sollen Firmen, Startups aber auch Open Source Entwickler attraktive Lösungen für den Staat und seine Bürgerinnen und Bürger gestalten.

Denn der Staat übernimmt sich bei den großen Digitalisierungsprojekten häufig, weil zu komplexe Lösungen am digitalen Reißbrett entwickelt werden. Wir setzen künftig darauf, dass sich der Staat darauf konzentriert, die Infrastruktur und den Rahmen zu gestalten, um dann offen für kleine und agile Lösungen zu sein.

und

Wir setzen auf offene Plattformen, um den Markt für digitale Lerninhalte zu öffnen. […] Digitale Bildungsangebote werden vor dem Hintergrund vermittelt, dass der Auftrag von Schule über die Vermittlung von Wissen weit hinausgeht.

Ratet mal woher das stammt.
Tipp1: stammt vom 23. November 2019 (!)
Tipp2: Wer regiert noch mal BaWü?
Tipp3: Und wer noch?

VG, Tobias

War nur ein Versehen - dass man den Plan erkennen konnte:

Wenn man genau hinguckt, machen die auch noch dem Schulausschuss was vor. Ich frage mich ernsthaft, ob man Kontakt zu den Mitgliedern des Schulausschusses aufnehmen sollte - evtl. ist die Korrektur des Verfahrens gar nicht für die OSBA und die Öffentlichkeit, sondern für den Ausschuss - denn wenn der Probleme macht, wirds fürs KuMi wahrscheinlich stressiger, als wenn wir ein bissle jammern.

Hallo Frank,

ich bin skeptisch, ob man überhaupt was erreichen kann, aber ich würde es nicht unversucht lassen.
Wer sitzt denn im Schulausschuss?

Viele Grüße
Steffen

https://www.landtag-bw.de/home/der-landtag/gremien/ausschusse/ausschuss-fur-kultus-jugend-und.html

21 Mitglieder und 62 Stellvertreter? Wie kriegen die jemals etwas geschafft bzw. beschlossen?
Andererseits hat dann sicher auch jeder einen, den er anquatschen kann? Oops aus meinem Stadtkreis ist keiner dabei…

Hallo,

also wenn überhaupt was zu erreichen ist, was ich angesichts politischer Realitäten eher bezweifle, dann müssten gute und stichhaltige, wasserdichte Argumente zusammengetragen werden. Ganz ehrlich bin ich da technisch und juristisch nicht so sattelfest für so was, würde aber mitdenken, wenn andere hier ihr Wissen für die Sache einbringen. Ohne die Infos von einigen hier wüsste ich eigentlich noch ziemlich genau gar nichts über die konkreten Pläne zu Ella 2.0. Offiziell ist das in der Form ja nirgendwo nachzulesen.

Viele Grüße
Steffen

Das Thema ist jetzt bei Heise angekommen:

Stimmt und das KuMi ist ja zurückgerudert:

Was mich noch umtreibt ist, ob das KuMi an Moodle festhalten will oder explizit fallen lassen will.
Ich interpretiere die nachfolgende Forderung so, dass das Lernmanagementsystem nicht mehr dezentral pro Schule bei Belwue oder in der Schule stehen kann, sondern zentral in diesem System.
Da gehen Mann/Fraujahre von Moodle-Erfahrung bei Belwue direkt in die Kanalisation:

Weil sie explizit SESAM erwähnen, was ja LMZ-programmiert ist und so viel ich weiß nicht open source und das nicht ausschreiben, gehe ich mal davon aus, dass Moodle bei Belwue nicht Teil der Lösung sein kann. Wenn man das wünschte, hätte man ja auch schreiben können, dass Moodle-instanzen bei Belwue angebunden und verwendet werden können sollen…

VG, Tobias

Hallo Tobias,

ich denke nicht, dass das noch Moodle sein wird - leider. Wir betreiben ja seit Jahren selbst unsere Schulhomepage mit Moodle bei Belwü (Synergieeffekte) und haben dafür extra ein Moodle-Template gekauft und angepasst.

Allerdings kam trotzdem vor ca. 2 Wochen hier im Kollegium die Aussage, als jemand neues gefragt hat, was denn Moodle sei, das sei eine wenig ansprechende und angestaubte Lernplattform.

Ja, das sieht nicht ganz so aus, wie die aktuell angesagte Webprogrammierung (alles schick mit tollem grafischem Design-Schnickschnack), v.a. wenn man bei Belwü noch immer auf Moodle 3.1 (??) ist.

Erstaunlich auch, dass es junge / neue KuK gibt, die von Moodle noch nicht mal gehört haben.

Viele Grüße
Steffen

… nur als Anregung: die Uni Osnabrück setzt hier auf Stud.IP — hier ein paar Hintergründe:
https://www.virtuos.uni-osnabrueck.de/dienstleistungen/studierende/lernmanagement/studip.html

Das ist scheinbar absichtlich sehr einfach gehalten und kann die wichtigen Dinge. Ich selbst finde Moodle manchmal auch überladen. Es kann sehr viel, von dem in der Schule aber nur ein Bruchteil wirklich benötigt wird. Und genau das ist das Problem, das dann nicht-technikaffine KuK damit haben: nicht niederschwellig genug …
Ich habe aber erst gerade Moodle 3.8 in der aktuellen DMZ unserer Testumgebung installiert…

Schöne Grüße
Michael

Hallo zusammen,

grundsätzlich mag ich Vielfalt. Daher frage ich mich insgesamt, was
diese Bestrebungen sollen, dass Länder EINE Plattform für ALLE meinen
finden zu müssen.

Ein vernünftiges Hosting anbieten, auf dem man die passende Plattform
auswählen kann und dazu eine zentrale Stelle schaffen, auf der Inhalte
für verschiedene Plattformen gesammelt und zueinander konvertiert zu
werden - jeweils integriert über kleine, aber feine Plugins. Dann hätte
jeder seine Wunschplattform und trotzdem gäbe es für alles Inhalte. Und
die Plugins könnten von den Selbst-Hostern mitgenutzt werden. Wäre alles
sicher kein Hexenwerk, aber nun ja…

Was Moodle angeht, kann ich

  1. … das mit dem angestaubt schon seit einigen Versionen nicht mehr
    nachvollziehen (aber wir leben ja im Zeitalter „gefühlter“ Wahrheiten).
    Modernes Webdesign, läuft auf allen Geräteklassen, hilfreiche Apps, mit
    denen man gut und effizient arbeiten kann…

  2. … das mit den vielen Funktionen schon eher verstehen. Aber da frage
    ich mich manchmal auch, was man erwartet. Moodle ist eine Lern- und
    Kommunikationsplattform. Und ich sehe kaum etwas (im Core), auf das ich
    bei uns noch verzichten möchte. Das hat alles ziemlich Hand und Fuß und
    ist an sehr vielen Stellen hervorragend durchdacht.

Moodle legt bei uns gerade eine steile Nutzungskurve nach oben hin, weil
immer mehr Kolleginnnen und Kollegen erkennen, wie sinnvoll man es
einsetzen kann - eben nicht als reine Dokumenten-Austauschplattform,
sondern als didaktisches Werkzeug z.B. mit gemeinsam gepflegten
Aufgabenpools, Wikis für die curriculare Arbeit, als verlässliches
internes Nachrichtensystem etc. Über Plugins kann man sich gezielt die
Funktionalität holen, die man braucht (z.B. Aufnahme für Fremdsprachen,
Geogebra-Filter, …). Und mit etwas Aufwand kann man ja bis ins Feinste
anpassen (z.B. den Atto-Editor mit einem Lückentext-Helfer ausstatten).

Und ich habe nichts gegen Alternativen - das ist eh ein Grundübel (aus
alten „Monopolistenzeiten“), dass man meint, es gäbe die EINE Lösung.
Aber wenn man in BaWü wirklich Moodle großflächig einstampfen sollte,
dann packe ich mir halt mal wieder an den Kopf :slight_smile:

Viele Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

/ Zynismusmode an

dann wird es aber allerhöchste Zeit Moodle einzustampfen

/. Zynismusmode aus

Viele Grüße

Alois

Hallo Alois,

Mensch, Du hast Recht. Ich bin manchmal zu naiv! Ich deinstalliere das morgen und installiere etwas anderes. Vielleicht finde ich ja etwas, was wirklich praktisch NIEMAND sonst nutzt.

Ahhh, BSCW hatten wir in Tübingen an der Uni! Mochte ich. „Groupware für Effiziente Teamarbeit und Dokumentenverwaltung“. Das klingt professionell, das nehme ich. Und vor allem: es kostet, so richtig ordentlich.

Danke!
Thomas :wink:

Hallo Thomas,

das Problem dürfte hier sein, dass in BW eigentlich (fast) alle, die ein Moodle (mehr oder weniger) nutzen, das bei Belwü gehostet haben - mit Updateservice.

Eigentlich eine feine Sache, weil man eine Update-Baustelle von der Backe hat, die sind mit ihrem Moodle aber immer noch bei 3.1.

Ab 3.2 bräuchten wir auch eine andere Version des von uns gekauften Templates. Ich gehe daher davon aus, dass die Aussage „angestaubt und nicht zeitgemäß“ daher kommt und ab 3.2 oder gar in den aktuellen Versionen das ganz anders aussieht.

Bei uns hat das bislang leider kaum jemand wirklich genutzt und die Möglichkeiten und Vorteile erkannt. Seit Anfang 2018 liegt es eh brach, weil eben keine LDAP-Authentifizierung mehr geht.

Und bis das wieder sinnvoll nutzbar wird, gibt’s dann wahrscheinlich die M$ Ellla 2.0, was die KuK dann wie oben schon erwähnt sicher lieben werden - weil vertraut.

Die Realität kann so ernüchternd und traurig sein :wink:

Viele Grüße
Steffen

Hi Steffen,
ich konnte mich heute überhaupt nicht auf die Predigt konzentrieren, weil mir immer im Kopf rum ging, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann.
Weitere Ideen:

  • ein Manifest schreiben. Kernthema: Open Source + offene Schnittstellen einfordern, mahnen was CDU und GRÜNE (in BW) eigentlich selbst fordern. Dafür prominenz bekommen (public money - public code, EFF, CCC?).
  • mal den Leistungskatalog auseinandernehmen und schauen, an welchen Stellen denn die zentralität wirklich notwendig ist … was mich interessieren würde: wer waren denn die Berater und aus welchem Grund haben die eine zentrale Lösung empfohlen? (Die naheliegende MAnagebarkeit muss ja gut abgewogen werden gegen den drohenden DAtenklau o.ä.)
  • Wie kann man Einfluss nehmen? Welche Politiker müssen an welchen Stellen die richtigen Fragen stellen bzw. erst mal informiert werden, was hier passiert?

Den Saisonschluss Rückblick und Ausblick - Saisonschluss (2/3) von heute morgen kann man sich ja mal reinziehen wer 30min. Zeit hat. Was mir daran gefällt:

[…] Wir müssen beginnen, diese Netze als unser Eigentum zu reklamieren. Und wir müssen beginnen, unsere Rechte als Eigentümer auszuüben. Denn, was da geschah, geschieht und weiterhin zu geschehen droht, ist im Kern eine ungehörige Enteignung. Die Aneignung der geistigen und materiellen Früchte unserer Geschichte, die Inbesitznahme unseres kollektiven Erbes durch Einzelne.

LG, Tobias

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