BelWue Erfahrungen moodle und BBB

Hallo zusammen,
BelWü wurde oft zu unrecht gerügt. Ich will nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird: ich finde es unglaublich was die dort in den letzten Jahren geleistet haben.
Trotzdem möchte ich fragen, wie eure Erfahrungen sind.
Ich habe letztes Jahr am 12 März, als klar war, dass die Schulen geschlossen werden, die Entscheidung getroffen, meine eigene Infrastruktur zu betreiben.
Damals war das moodle meiner Schule noch bei BelWÜ. An dem Wochenende setzte ich ein eigenes auf meinem Server in der Schule auf.
In den Sommerferien überlegte ich mir, ob ich nicht zurück wechseln sollte. In den Weihnachtsferien überlegte ich mir, ob ich zurück gehen sollte … und jetzt wieder.
Aber: ich habe Anfang Februar mitbekommen, dass die BelWü moodle unter einem „Backlash“ durch die BBB Instanzen des ZSL leiden würden. Man überlegte das BBB Plugin zu deaktivieren (siehe Mail von BelWü vom 11.2 oder Meldung von Andreas Grupp im Kurs „moodle BelWü“ vom 1.2.

Und diese Woche gibt es Heute schon den zweiten Tag infolge wohl DDoS Angriffe aus BelWü Infrastruktur, die dazu führt, dass das moodle der Realschule in meinem Schulzentrum (das bei BelWÜ liegt) aus der Schule heraus nicht aufrufbar ist (von außen geht das).
Ich habe das geprüft: mein moodle geht aus der Schule, das der Realschule nicht (Zeitüberschreitung).
Das gibt dann schon zu denken…
Deswegen meine Frage: wie ist den eure Erfahrung seit Neujahr? Sind das Einzelfälle? Oder gibt es immer mal wieder Probleme?
Ich glaube ja nicht, dass da „immer alle“ betroffen sind…

LG

Holger

Hallo Holger,

bei uns an der Schule läuft es stabil bis auf die Meldungen, die ihr auch kennt (Backlash BBB, Datenbankzugriffsprobleme). In den letzten Monaten im Lockdown ist da produktiv meines Erachtens was gelaufen. So dass ich eigentlich guten Gewissens zum Host bei Belwü raten kann. Die vorletzten 2 Wochen gab es Montags immer wieder mal Probleme. Die scheinen nun im Griff zu sein.

LG

Marcus

Hallop Holger,

das war jetzt in der Tat 2x der Fall. Das BBB-Plugin wurde aktualisiert auf die neueste Version (beta), aber eher, weil man damit voreinstellen kann , private Chats und geteilte Notizen in BBB standardmäßig zu verbieten.

Das kann man als Admin für neu angelegte BBB-Aktivitäten vordefinieren und als Lehrer in seinen eigenen Aktivitäten dann ändern, wie man es haben will.

Bei den beiden Fällen, wo es zum Backlash von BBB auf Moodle kam, ging in Moodle tatsächlich erst mal nichts mehr: Datenbank nicht erreichbar, weil das BBB-Plugin Amok gelaufen ist mit Datenbankanfragen.

Das war dann natürlich ein Problem in und außerhalb der Schule.
Beim 2. Mal am 24.02. hat Belwü zeitweise das BBB-Plugin in allen Moodles deaktiviert.

Andreas Grupp schrieb:

das heutige „Moodle-Problem“ war und ist kein Problem von Moodle und/oder BelWü als Betreiber! Vielmehr wurde das Problem durch den BigBlueButton-Cluster des ZSLs verursacht.

Moodle (BelWü) ist mit BigBlueButton (Cluster der durch das ZSL bei Hetzner betrieben wird) gekoppelt. Wenn es beim BigBlueButton-Cluster ein Problem gibt schlägt das leider auf Moodle zurück. Die aktuelle Version des Moodle-Plugins erkennt das Problem auf BBB-Seite leider nicht und blockiert über kurz oder lang die Verbindung zu den Datenbank-Servers die Moodle im Hintergrund verwendet.

Wir (ich gehöre zum Team das den BBB-Cluster betreibt) versuchen auf BBB-Seite das Problem einzugrenzen und zu beheben. Parallel wird versucht das Moodle-Plugin so zu programmieren, dass es diesen Fehlerfall eigenständig erkennt, umgeht, und damit Moodle nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen wird wenn es auf unserer Seite „klemmt“.

Ich würde sagen:
Egal ob belwü Moodle oder selbst gehostetes: Das wa bei jedem Moodle ein Problem, bei dem die ZSL-BBB-Infrastruktur genutzt wird.

Wenn man wie du eigene BBB-Server mit Scalelite betreibt, dann natürlich nicht.

Ja, es gab am ersten Montag nach den Ferien 2-3 Stunden massive Probleme (bei allen), weil das Ganze noch nicht unter solcher Last getestet war. Diese wurden aber wirklich schnell durch Optimierungen und nochmalige Skalierung auf weitere Server verbessert und behoben.
Dazu war und ist Belwü auch mit den Moodle-Leuten in Berlin vernetzt. Neben Server- und Datenbankoptimierungen sind da meines Wissens nach auch Änderungen am Quellcode von Moodle mit eingeflossen.

Seither ein paar mal kurzfristige Schwierigkeiten (längere Ladezeiten oder auch mal Nichterreichbarkeit / Datenbank nicht erreichbar). Das war aber immer nur relativ kurz (wenige Minuten bis vielleicht eine halbe Stunde).

Klar steht Belwü mehr im Kreuzfeuer von DDoS-Angriffen als ein Moodle auf dem einsamen Schulserver. Wenn man allerdings seine Domain bei Belwü hostet, dann kann sich selbst das auf die Erreichbarkeit des eigenen Servers in der Schule auswirken.

Klar, es läuft nicht zu 100% perfekt (weder Belwü-Moodle noch das ZSL-BBB), aber da stecken auch nicht tausende Administratoren und Serverfarmen mit Millionen Servern wie bei M$ & Co dahinter - und selbst die haben immer mal wieder Probleme wie wir alle wissen (unabhängig davon, dass das nicht dasselbe ist und man das aus Gründen gesunden Menschenverstands nicht will).

Dafür, dass ich nicht selbst die Verantwortung übernehmen muss, dass Moodle und alles drumrum jederzeit läuft und entsprechend performant ist, mich nicht um Updates von Server und Moodle und auch nicht um Redundanz und Backup kümmern muss, finde ich es absolut ok.

Den völlig überzogenen Hype und das Bashing von „Moodle funktioniert nicht“ kann ich nicht nachvollziehen.

Bei uns sind imho in Summe die Probleme der User zu Hause das wesentlich größere Problem.
Sprich: Die meisten Probleme von KuK und SuS sind nicht auf das Belwü-Moodle und Probleme dort zurückzuführen.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Moodle mal kurzzeitig nicht funktioniert. Das fördert wenigstens Flexibilität und Kreativität, das Beste daraus zu machen und es später nochmal zu versuchen.

Langer Schwede kurzer Finn:
Ich würde Moodle nicht selbst hosten wollen (schon gar nicht unter Pandemiebedingungen und Homeschooling) und kann wie Marcus guten Gewissens zum Hosting bei Belwü raten.

Viele Grüße
Steffen

Hallo Holger,

Hat Belwue kein DDOS Mitigation installiert ?
Bei uns es ist sogar schlimmer : Belwue hat die IPs aus Frankreich gesperrt, ein drittel der Schülern können nicht mehr im Fernunterricht arbeiten.
Momentan habe leider keinen einfachen Weg um es zu lösen. Ich sehe mich nicht alle erklären, wir man ein VPN installieren kann.

Genauso : ich bin froh, dass Belwue es macht, wir könnten die letzte Jahre uns nicht beschweren, das ist wieder eine massive Baustelle.
Aber irgend eine Lösung muss ich jetzt finden, wenn es so bleibt.

Gruß

Arnaud

Hallo Holger,

von den Turbulenzen Anfang Januar abgesehen, die man sehr schnell in den Griff bekommen hat, lief moodle und BBB in den letzten Wochen sehr stabil in meinen Augen. Wie du schon zitiert hast, gibt’s seit ein paar Tagen Probleme, die aber immer nur vorübergehend sind…
Ich bin sehr froh, dass ich das moodle nicht selbst hosten muss…

Viele Grüße

ch

Hallo Holger,

Meinem Empfinden nach läuft Moodle relativ stabil. Zwei BBB-Aussetzer (ich denke, das passiert nicht wieder, ich denke, die stricken das Plugin um), einmal ein Datenbankproblem, gestern und heute DDOS auf das VPN-Netz (deshab geht es aus der Schule raus nicht…, ein Wunder, dass die Anmeldungen gehen!)

Wenn mans kann (ich fühle mich nicht kompetenz genug dazu, das ganze 24/7 datensicher und zuverlässig bereitzustellen), die Nerven dazu hat (hab zu viel um die Ohren), die Hardware dazu hat (mein Server ist von 2010), auch diese warten mag, die Internetleitung dazu hat (haben wir nicht), dann ist man selbst gehostet flexibler, gerade was Plugins und Konfiguration, Versionssprünge, Themen usw. angeht. Ggf. auch gegen DDOS etwas sicherer, außer jemand hat es explizit auf Euch abgesehen. Andererseits sind die BelWü-Leute sicher fitter, was Optimierungen angeht. Annahme, ein Plugin, wie z.B. der Chat, bremst mal meinen Server aus (wie bei BelWü am Anfang). Da sitzt ich dann ne Nacht wenns reicht. Also wenn es mal hakt, echt, dann bin ich froh, dass ich das nicht reparieren muss und dass ich mich drauf verlassen kann, dass die das hinkriegen, und Hut ab, die sind schnell! Und dass ich sagen kann: Auch die Profis kriegen es nicht immer hin. Und nicht: ich habs verbockt (und mir passiert das ganz selten tatsächlich, falsches Kabel gezogen, shutdown im falschen Terminal, Update verhagelt,… , klar jetzt mit ZFS und Proxmox und Snapshots schlaf ich ruhiger, aber trotzdem)

Ich würde also nicht entscheiden: was ist besser, sondern: was kann und will ich leisten (Admin sein macht ja auch Spaß).

JM5ct
Liebe Grüße, Max